AMZ: 43 – 1841

Februar. No. 8.

Nachrichten.
Berlin, im Februar 1841.
(…) Sonst fanden nur Wiederholungen von Lortzing’s “beide Schützen” und “Zar und Zimmermann”, durch die bekannten spanische Tänzer aufgefrischt, statt. (…)


März. No. 9.

Feuilleton.
Lortzing’s komische Oper: Zar und Zimmermann hat in Mainz vielen beifall gefunden.


März. No. 13.

Opernmusik mit Gesang wurde mit 13 Ausgaben bereichert. Vollständige Klavierauszüge sind folgende: Auber: Zanetta, komische Oper, teutsch und französisch (Schott); Gluck: Orpheus und Euridice, Klavierauszug von C. Klage (Schlesinger); Lortzing: Hans Sachs, komische Oper (Breitkopf und Härtel); Mercadente: Der Bravo, übersetzt von J. Hähnel (Ricordi).
Hans Sachs, komische Oper in drei Akten, nach Deinhardstein’s Dichtung gleiches Namens, frei bearbeitet von Philipp Reger, Musik von Albert Lortzing. Vollständiger Klavierauszug, Leipzig, bei Breitkopf und Härtel. Preis 6 Thlr.

Der Teutsche hat sich schon oft gefallen lassen müssen, dem Fremden nachgesetzt zu werden, wenn er ihm auch nicht nachsteht. Das geschieht besonders im Opernfache. Haben wir auch die anerkannt größten Meister, als Gluck, Mozart, Beethoven, K.M.v. Weber u. A. hierin aufzuweisen, im Allgemeinen hilft uns selbst dieser Umstand wenig, denn die Schuld liegt größten Teils an den Teutschen selbst. Kein Teutscher bevorzugt den Teutschen aus Vaterlandsliebe, im Gegenteil macht er viel höhere Forderungen an ihn, als an jeden Fremden. Dennoch liegt das Hauptübel an den Operndichtern selbst. Die Meisten wollen gleich eine Ewigkeitsoper bringen, greifen so ernst hinein, als solle kein Ton ohne Gewicht sein und kein Wort ohne innere Nötigung stehen, und vergessen, dass alle Welt sich im Theater leicht und bequem unterhalten, aber nicht angestrengt sein will. Man nimmt es in der Regel zu wichtig und macht aus dem flüchtigen Unterhaltungsspiel zu viel Ernst. Ist das im gegenwärtigen Fälle auch so? Man wird dies dem Komponisten in seinen frühen, öffentlich bekannt gewordenen Leistungen nicht nachsagen wollen und wird auch hier schwerlich einen Grund dazu finden. Wie steht es nun mit dem Texte? Er ist auch diesmal zu unserm Vergnügen der Oper voran gedruckt worden.
Es fehlt der Oper nicht an einem hohen Herrn (Kaiser Maximilian), nicht an Glanz un Ballet, nicht an der beliebt doppelten Art der Liebe, nicht an Gecken, nicht an bürgerlicher Lust noch an Volksfesten. Der Schusterjunge ist eine recht hübsche Person, der es nicht an Witz mangelt, und für ernste Sprüche sorgt der Held der Fabel, die zwischen den Gesängen nach teutscher Art sich der Rede bedient. Dennoch hat der Bearbeiter der Deinhardstein’schen Dichtung wohl zuvörderst darin gefehlt, dass er manche Gesänge zu lang, zu wortreich gemacht hat. Das geschieht z.B. gleich in No.2, in der Szene und Arie des Meisters Sachs, welche zu viel auf einmal bringt und dadurch der Musik die Gelegenheit nimmt, sich in irgend ein Gefühl tondichterisch zu versenken, außer etwa in die Worte: “Es hat der Kaiser mein gedacht!”. Sind auch diese Worte für den materiellen Gang der Handlung noch so sehr von Bedeutung, so sind sie doch schwerlich einer würdigen Darlegung eines Dichtergemütes, das wir in Hans Sachs festzuhalten gewohnt sind, zuträglich, den Poesie und Liebe mindestens nicht weniger begeistern sollen, als die Freude über den glücklichen Vorfall. Dies gibt schon den Anfang eines kleinen Zerwürfnisses, das im Inneren die Frage anregt: Wie wird die Zeichnung eines solchen Meisterdichters in einer komischen Oper vollendet werden können, ohne dass der Ernst dem Scherz Abbruch tut oder umgekehrt? Aber das innere Gemütsleben, in welches sich der Teutsche so gern versenken läßt und vor welchem die Liebe zu flüchtiger Opernunterhaltung sich zugleich auch scheut, ist durch die Hauptperson und durch diese Szene einmal angeregt. Man verlangt nun Ausführung des Ideal Vorwaltenden im Bilde des Meisters und doch auch von der andern Seite eben so begierig und Schlag auf Schlag das Vorherrschen des Komischen. Diese Doppelaufgabe ist im höchsten Grade schwierig. Hat man jedoch einmal den Leu geweckt, so muss man ihn auch bändigen. Das hat nun der Textbearbeiter nach unserm Dafürhalten nicht getan, sondern hat vielmehr im fortgange weit eher die äußere Erscheinung des Meisters, als das tiefere Seelenbild des Dichters vor Augen behalten und das letzte wider das selbst angeregte Verlangen zu sehr in den Hintergrund gestellt und auf diese Weise etwas unbefriedigend gelassen, was ihm anfangs doch selbst wesentlich zu sein schien, ja wofür er bei Gelegenheit wieder einen kleinen Anlauf nimmt. – Sollte dadurch nicht gar mancher Teutsche unter den Hörern mit seinen beiden Lieblingsrichtungen, nämlich der Neigung für Darstellung eines Seelenbildes und der Lust zu leichter äußerlicher Unterhaltung, in einen Zwiespalt geraten, welcher ein lästiges Schwanken zwischen dem Einen und dem Andern zur natürlichen Folge haben muss? Wird nicht dieses, wenn auch nicht immer bewusste, doch gefüllte Schwanken beider Richtungen zugleich schon dadurch schädlich werden, weil bei aller Befriedigung von der einen Seite immer noch ein unbefriedigter Wunsch von der andern übrig bleibt? Da es nun dazu noch immer Hörer gibt, die das Gemütsleben der flüchtigen Unterhaltungslust in ihrem Inneren vorziehen, ob sie gleich meist nur um leichter Zerstreuung willen in’s Theater gekommen sind, so wird sie die einzig und allein durch die Erregung, aber Nichtbefriedigung der idealen Richtung hervorgebrachte Spannung in eine gewisse Unruhe versetzen, die nur zu gewöhnlich auch den Nachbar ansteckt, der in einer andern Nachbarschaft nichts davon verspürt haben würde. In der Tat ließe sich dieses Schwanken von der einen Seite zur andern nur noch dadurch heben, dass beide Richtungen in einer und derselben festgehaltenen Wesenheit so folgerecht mit einander gingen, dass das Ideale dichterischer Gefüllskraft sich im tiefsten Wesen der Oper wie ein vernehmbarer Geisteshauch hindurchzöge, den Grund bildete, während das Komische und jede Äußerlichkeitslust rasch und frisch darüber hinzöge. Das wäre aber nicht bloß eine überaus schwierige Aufgabe, sondern sie rückte auch das Werk selbst in ein ganz anderes und höheres Gebiet hinauf, als das ist, was hier bebaut werden sollte. Es liegt also größten Teils an der Wahl des Gegenstandes wie an der teutschen Gesinnung, dem ergriffenen Charakter trotz der Unterhaltungsrichtung noch so viel Recht als möglich angedeihen zu lassen. Das ist aber ein Fehler, so gut er auch gemeint ist. In solchen Dingen gilt bloß ein Entweder – Oder. Entweder gebe man eine bloße Unterhaltungs – oder eine durchgängig festgehaltene Karakteroper höherer Art. Beides in einem und demselben Werke verträgt sich nicht zusammen; Eins beengt die Wirkung des Andern, namentlich für den teutschen Hörer des Ganzen von der Bühne herab, dem Hans Sachs mit seiner Innerlichkeit nahe steht, wie er den Teutschen stehen sollte. Ob das unter uns allgemein ist, wollen wir nicht beschwören. Dann hat auch die Wahl des Gegenstandes weit weniger Nachteil für die Unterhaltung, und für jeden Ausländer gar keinen, sobald das Lockere nur noch etwas lockerer besonders in der Wortbereitung wäre. – Der Komponist dagegen ist im ganzen seiner durch “die beiden Schützen” und noch mehr durch “Zar und Zimmermann” beliebt gewordenen, leicht komischen Weise nicht nur treu geblieben, so weit es nur die Wahl gestattete, sondern er hat sich sogar in der als gefällig anerkannten Instrumentenumspielung noch gehoben. Wir werden finden, dass das Komische und Erheiternde der Zeit bei Weitem das Übergewicht hat. Sagte also einem Teile der Teutschen diese Oper als Amüsement weniger zu, wie Zar und Zimmermann, so liegt dies vorzugsweise an einer Wahl, deren inneres Leben uns zu sehr in’s Gemüt greift, was bei komischen Opern zu vermeiden ist. Natürlich kann dies bloß von der Oper in Zusammenhang gelten. Beim Vortrage einzelner Nummern wird dies nicht empfunden, eben weil man sich da nur dem Einzelnen überlässt. Dies kommt also dem Klavierauszug zu Gute, der zur Wiederholung bald dieser bald jener Nummer, äußerst selten für einen Vortrag des ganzen da ist. Aus der Beschreibung der einzelnen, auf einander folgenden Stücke werden wir aber sehen, dass auch hierin das Unterhaltungsprinzip eben so vorherrscht, wie im Zar und Zimmermann.

Gleich die Ouvertüre ist so allgemein gehalten, wie man es wünscht, leicht und klingend; nicht zu lang, wie es öfter bei den Franzosen Sitte ist, nicht zu kurz, wie sie die jetzigen Italiener belieben, wenn ja noch eine Statt hat. Die Introduktion No. 1 läßt einen muntern Chor der gesellen des Meisters erschallen, frisch, melodisch und rhythmisch heiter, von den Instrumenten in französischer Weise lebhaft umspielt. Die Episode mit dem Lehrjungen ist handgreiflich und das folgende handwerkslied mit angehangenem Chore so ergötzlich als die Feierabendslust, woran sich der erste Chor zeitgemäß wohlgefällig reiht. No. 2. Szene und Arie des Hans Sachs (Bass), welcher zu seiner Freude von einem vornehmen Fremden erfuhr, dass ihm seiner Freude von einem vornehmen Fremden erfuhr, dass ihm seiner Dichtungen wegen der Kaiser hochgeneigt ist. Das Ganze ist, für sich allein betrachtet, angemessen genug, natürlich und melodiös, im Vergleiche zu den vielen Worten kurz, dabei wechselnd im Takt und Tempo; selbst ein schnell vorübergehendes Melodram mischt sich ein, als Sachs der morgenden Sängerwahl sich erinnert, auf ein würdiges Lied denkend, dessen Anfang er sprechend niederschreibt, und dazwischen von noch nicht beendeter Arbeit singt. Nähme man diese Szene nicht für eine Einleitung auf ähnliche Entwickelungen, die jedoch nicht folgen, so wäre sie auch für das Ganze zweckmäßig. Für den Einzelgesang im häuslichen Zirkel kann sie also für die Meisten nichts Störendes haben, vielmehr etwas Zusagendes. No. 3. Terzett. Eoban (Tenor), komische Figur, Ratsherr von Augsburg und anmaßlicher Meistersänger, der sich ein Loch im Schuh flicken lassen will, das Nürnbergs spitze Steine ihm gerissen haben, bläht sich auf und gibt sich für den erklärten Bräutigam Kunigundens, der Goldschmiedtochter, der Geliebten des Hans Sachs, den ohne Weiteres gleich “Furcht und Schrecken anstarren”, während sein Lehrbursch tröstet. Das Ganze ist komisch, aber Sachs verliert dabei. No. 4. Kavatine der sehnsüchtig harrenden Kunigunde (Sopran), theatralisch lebhaft. No. 5. Quintett. Görg (Tenor) verkündet atemlos den beiden Mädchen, die dem Wesen nach den beiden Freundinne im Freischütz ähneln, die Ankunft seines Meisters, der auch erscheint. Kordula ist Braut des Schusterjungen, der das eben Vorgefallene berichtet. Versicherungen gegenseitiger Liebe setzen den Gesang fort, Ernstes mit komischem mischend. – Unterdessen hat man den Goldschmied Steffen (Bass) zum Bürgermeister gemacht. Die Bürger drängen sich zum Glückwunsch, Finale, No. 6. Viel Bewegung lustiger Art, wobei Eoban dem stolz gewordenen Goldschmied die Liebe des Schuhmachers zu seiner Tochter verrät. Zum Schlusse kündigt der neue Bürgermeister für Morgen das Fest der Sängerwahl und einen Schmaus an, den die Kommune gibt, die zum Geben da ist. Und die Bürger, voll fröhlicher Hoffnung, schliessen im muntern 3/4 – Takt.

Zweiter Akt. Fest der Sängerwahl im großen Saale. Geräuschvoll. Die Bürger geben dem Sachs den Preis; die Merker gehen behutsam, wie gewöhnlich; der erste Merker stottert, chinesisch; es wird vor der Preisverteilung improvisiert, melodramatisch. Sachs gefällt lebhaft, Eoban macht’s schlecht und gefällt den Merkern, weil es der Bürgermeister wünscht, sehr gewöhnlich und deshalb ergötzlich. Die Bürger finden die Preisverteilung ungerecht und sagen’s laut, nicht ganz gewöhnlich. Sachs hätte hier höher gehalten werden können, auch im Gesang. Die Merker spotten sein, die Bürger trösten den Gekränkten, der entschlossen ist, die Stadt zu verlassen, und in No. 8. ein einfach gutes Abschiedslied singt. No. 9. Volksfestchor, munter und natürlich. No. 10. Volkstanz. Walzer. No. 11. sehr hübsches Lied des Schusterjungen, trefflich rhythmisiert in echter Volkslust. No. 12. Abschiedsduett Kunigundens und des Meistersängers, leicht, gefällig, aber nicht charakteristisch. Kunigunde wird durch den Gesang beinahe noch unzarter, als durch die Worte. Der theatralische Seligkeitserguss der Liebenden am Ende läßt Alles verschmerzen. Leider kommt gerade der bürgermeisterliche Vater zur Umarmung. Finale No. 13, so lebhaft und bunt, als es im Mittelfinale effektuirt. Der Bürgermeister verweist im Zorn den Meistersänger aus der Stadt; es entsteht zum Glück keine Rebellion, allein nach dem zärtlichen Abschiede kann es doch an einem rauschenden und stürmenden Ende, wie es sein soll und zur Unterhaltung sich schickt, gar nicht fehlen.

Den dritten Akt leitet No. 14 ein kurzes Zwischenspiel der Instrumente ein. Man sieht während dieser Musik die beiden Freundinnen von verschiedenen Treppen herabkommen. Kordula sucht die Betrübte zu zerstreuen und schlägt ihr die Karte. Arie und Duett (No. 15), in beliebt unterhaltender Weise. Plötzlich steht Hans Sachs vor ihnen; Görg ist nicht fern. Mitten in der besten Unterhaltung hört man den Bürgermeister nahen und Andere. Die Liebhaber werden auf der Treppe versteckt. No. 16. Ensemble. Die Ratsherren sind in Verlegenheit und wissen keinen Rat, der Kaiser hat ihnen das Gedicht übersandt, das Görg seiner Kordula an ihrem Geburtstage, als von ihm verfasst, vorlas. Der Reimdieb hatte es beim Tanze verloren, ein kaiserlicher Reiter verwahrte es und spielte es durch den Hofnarren in die Hände des Kaisers, der nun den Verfasser desselben wissen will. Endlich schlägt sich Eoban in’s Mittel und verspricht, die Herren zu retten, wenn sie ihm zuvor “die grässlichste Verschwiegenheit schwören”. Darauf macht er sich anheischig, die Autorschaft gefällig auf sich zu nehmen. Dr Vorteilhaft, wenn Teutsche den tatsächlichen beweisie Herren finden das schlau und werden nur durch eine verborgene Stimme erschreckt, die ganz vernehmlich dazwischen ruft: “Spitzbuben!”. Man erklärt das Unbegreifliche für Täuschung, die in solcher Aufregung höchst natürlich ist, und die verlegenen Frauen helfen vollends zum erwünschten Glauben. froh sieht nun Jeder dem morgenden Feste entgegen und die Musik ist so munter, als man es liebt. No. 17 un 18. Ballet und Pantomime zu Ehren des Kaisers. Die Hauptsache wird darauf sprechend abgetan. Der abgeschmackte Eoban erhält seinen Lohn und der Bürgermeister benimmt sich sehr unterhaltend. Görg bekennt seinen Raub und Niemand ist glücklicher, als Sachs und die guten Nürnberger, die im Schlusschor sich einige imitatorische Folgen verlaufen haben.

Man sieht, das komische und lebhaft Unterhaltende herrscht bedeutend vor, so dass der Klavierauszug häuslichen Musikzirkeln und vielen Singakademien die besten und erwünschten Dienste tun wird, oft noch mehr, als durch jede andere neufranzösische Oper beliebter Art. Was aber das charakteristische Ganze anlangt, so will das bevorzugt Amusable im Grunde nichts davon wissen, braucht es auch nicht, und die Meisten sind jetzt mehr dagegen als dafür. Wir haben unsere Auseinandersetzung nur darum gegeben, damit man die beiden Opernarten gleich in der Dichtungsanlage nicht mit einander vermische, um jeder derselben ihre volle Wirkung für sich zu lassen, was durchaus der Beachtung wert ist. Übrigens halten wir es sogar für vorteilhaft, wenn Teutsche den tatsächlichen Beweis führen, dass sie in der zeitbeliebten Unterhaltungsweise den Fremden sich gleichfalls an die Seite stellen können. Möge also Herr Lortzing die Art, in welcher er allgemein Ansprechendes zu leisten so glücklich war, beibehalten und zur Ergötzung des Publikums weiter fördern. Immerhin bleibt es dabei: Eines schickt sich nicht für Alle. Jeder gebe in seiner Weise sein Bestes; so ist es wohlgetan.
G.W. Fink.


März. No. 13.

Nachrichten.
Dessau. (…)
Unsere Oper setzte die Böttnersche Gesellschaft mit 25 verschiedenen Vorstellungen fort, wovon wir die kleinen Unterhaltungsspiele weglassen. Zur Aufführung kamen: Tankred von Rossini, Belagerung von Korinth, der schwarze Domino von Auber (2 Mal), Maskenball (4 Mal), Puritaner, Romeo und Julie, Die Nachtwandlerin von Bellini, Zauberflöte von Mozart (3 Mal), Barbier von Sevilla, Wilhelm Tell von Rossini, Lodoiska von Cherubini (2 Mal), Fra Diavolo von Auber, Räuberbraut von Appel, Postillon von Adam, Zar und Zimmermann von Lortzing, Schweizerfamilie von Weigl, und Don Juan von Mozart.


Mai. No. 18.

Nachrichten.
Berlin.
Am 5. und 7. v. M. “Die beiden Schützen” (…)


Juni. No. 24.

Lied: “Zwar hat der Schönheit und der Jugend”, mit Begleitung des Pianoforte oder der Gitarre, eingelegt in die Oper: “Die Dreizehn”, von F. Halévy, komponiert von G.A. Lortzing. Leipzig, bei Breitkopf und Härtel. Preis 4 Ggr.
Ein launiges Lied in Polonaisenart von der Schönheit und den Frauen, die zwar immer treu sind, doch immer besser eingesperrt. Es effektuiert und wird Viele erwünscht unterhalten.


September. No. 35.

(…)
Nicht minder lieb werden den vielen Freunden des Opernspiels auf dem Pianoforte allein folgende beliebte Werke sein, die in derselben Verlagshandlung erschienen sind:

  1. Hans Sachs, komische Oper von Reger, Musik von Albert Lortzing, Vollständiger Klavierauszug zu zwei Händen ohne Worte. Preis 4 Thlr.
  2. Ouvertüre zu der Oper “Hans Sachs” für das Pianoforte zu vier Händen. Preis 20 Ngr.
  3. Lucrezia Borgia, Oper in drei Akten zu vier Händen eingerichtet, Musik von G. Donizetti. Pr. 5 Thlr.

Die genannten Opern sind besprochen, von den Brettern herab verbreitet, werden noch an mehreren Orten neu in Szene gesetzt. – So wird man sich zu lebhafterer Erinnerung an die Theaterfreuden die Musik dieser Opern nach Gewohnheit auch in seiner Einsamkeit oder vor seinem Hauszirkel gern wiederholen wollen. Die Arrangementen sind gut und die Ausgaben schön.


September. No. 38.

Berlin, den 14. September 1841.
(…)
Im königl. Theater, welchem es noch immer an einer eigentlichen ersten Sängering fehlt, hat die in naiven Rollen stets beliebte Dem. Grünbaum die Anna in dem L. Schneiderschen Quodlibet: “Fröhlich”, im “Reisenden Studenten” Hannchen, in “Fra Diavolo” die Zerline (sehr anmutig und gewandt in der Darstellung), in “Zar und Zimmermann” die Marie, im “Feen-See” die Gastwirtin Margarethe und in der bis jetzt nur einmal gegebenen Oper “Hans Sachs” von Lortzing die Cordula, als Gastrollen mit Beifall gegeben. Ob ein Engagement dieser für das leichtere Singspiel sehr brauchbaren Sängerin statt finden wird, ist – wie so vieles – noch unentschieden. Zu bemerken ist noch, dass Herr Krause den Zar in Lortzing’s beliebte Operette “Zar und Zimmermann” vorzüglich sang und angemessen darstellte.


Oktober. No. 40.

Nachrichten.
Kopenhagen, im August. Die großherzoglich Mecklenburg-Strelitzische Hoftheater-Gesellschaft, die uns im Laufe diese Sommers besuchte, führte uns im neuen Theater vor dem Westerthore folgende Opern in teutschen Sprache vor: Die Unbekannte von Bellini (zwei Mal), Fra Diavolo von Auber, Norma von Bellini (zwei Mal), Otello und Wilhelm Tell von Rossini (die letzte Oper zehn Mal bei stets gefülltem Hause), endlich Zar und Zimmermann von Lortzing. – Das Orchester, größtenteils hiesige Hautboisten, wurde vom Kammermusiker Herrn C. Schönfeld aus Neustrelitz umsichtig dirigiert, in welchem wir auch einen wackeren Komponisten kennen lernten. Unter den Sängern zeichneten sich vorzüglich aus Herr Irmer, erster Tenor, und Mad. Hahn, Altistin. (…)


Oktober. No. 43.

Nachrichten.
Berlin, den 3. Oktober 1841.
(…)
Lortzing’s “Hans Sachs” war zufällige Hindernisse wegen längere Zeit zurückgelegt; jetzt kam das etwas gewöhnliche, teilweise in der Handlung gedehnt Singspiel, mit neuer Besetzung der Rollen des gar zu sentimentalen Schuhmachers (von Herrn Bötticher mit schönen Portament gesungen) und des Bürgermeisters (Herr Blume), wieder zur Aufführung, ohne jedoch mehr Erfolg als früher zu erlangen, so belustigend auch Herr Mantius den verliebten poetischen Schusterlehrling und Herr Schneider den geckenhaften Ratsherrn darstellten, und Dem. Grünbaum die Cordula mit Humor und Leben gab. Die Sentimentalität ist so vorherrschend und die komischen Szenen erscheinen zu isoliert. Auch ist großen teils die Melodie und Haltung der Gesänge etwas ungewöhnlich und das Lyrische dem Dramatischen Vorwaltend. Dennoch erhielten einige Lieder und Ensemble’s verdienten Beifall.
(…)


Dezember. No. 51.

Lied des Czaar: “Sonst spielt ich mit Scepter” für das Pianoforte übertragen von A. Haupt. Leipzig, bei Breitkopf & Härtel. Preis 5 Ngr.

Das Lied ist beliebt, die Übertragung gut und leicht. Man kann es nicht allein zum Vergnügen, sondern auch zur Einübung des Pianofortespiels auf drei zusammengeklammerten Notensystemen, falls es Einem und dem Andern Mühe machen sollte, nützlich verwenden.


AMZ: 44 – 1842