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Recent Posts
Januar. No. 4.
Feuilleton.
Lortzing hat einen neue romantische Oper “Undine” vollendet, welche diesen Winter zunächst in Hamburg unter eigener Leitung des Komponisten aufgeführt werden und bei Breitkopf und Härtel im Druck erscheinen soll.
Januar. No. 5.
Feuilleton.
In Russland wird Lortzing’s Zar und Zimmermann unter dem Titel: “Flandrische Abenteuer” aufgeführt. Der Zar ist in den deutschen König Maximilian I. verwandelt, der unter dem Namen Max Sternberger als Zimmergeselle in Flandern arbeitet. So ging die Oper in Riga in Szene.
Februar. No. 9.
Frankfurt. Musik vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember. Gewichtige und gepanzerte Opern wurden gegeben: Medea, Tell, Fidelio, Cortez, Euryanthe; Mozart’sche: Figaro, Entführung, Don Juan; neu einstudierte: Das Opferfest, Doktor und Apotheker; andere deutsche Opern: Der Freischütz, Das Nachtlager, Zar und Zimmermann, Der Wildschütz; französische: Johann von Paris, Aschenbrödel, Weiße Dame, Postillion von Lonjumeau, Wasserträger, Zampa; italienische: Lucrezia Borgia, Belisar, Norma; Liederspiele: Muttersegen, Mariette und Jeanneton, Kapellmeister von Venedig. – Wir sehen daraus, dass klassische Opern die Mehrzahl bilden.
April. No. 15.
Nachrichten.
Dresden. (Fortsetzung). In der ersten Hälfte der Saison, d.h. in den drei Monaten Oktober, November, Dezember v.J., sahen wir neun verschiedene deutsche Opern: von Gluck (Armide), Weber (Oberon, Freischütz, Euryanthe), Spohr (Jessonda), Marschner (Templer), Lortzing (Zar, Wildschütz), Wagner (Rienzi); fünf italienische: von Rossini (Barbier), Bellini (Capuleti, in italienischer Sprache), Donizetti (Don Pasquale, Liebsetrank, Regimentstochter); vier französische: von Meyerbeer (Hugenotten), Halévy (Jüdin), Spontini (Vestalin), Lvoff (Bianca und Gualtiero). (…)
Mai. No. 19.
Feuilleton.
Lortzing’s Undine hat in Hamburg (wie bald nachher in Magdeburg) entschiedenen Beifall gefunden; der Komponist, welcher die erste Aufführung selbst leitete, wurde zwei Mal gerufen.
Juni. No. 23.
Feuilleton.
Die beiden Musikdirektoren des Leipziger Stadttheaters, Lortzing und Netzer, gehen von da ab. Wie es heißt, wird Lortzing die ihm angetragene Kapellmeisterstelle am Theater an der Wien annehmen. Das letztere ist kürzlich auf dem Wege der Zwangsversteigerung für 199,000 Fl. in Pokorny’s Eigentum übergegangen.
Juli. No. 27.
Feuilleton.
Lortzing’s Zar und Zimmermann ist nunmehr auch in das Dänische und Schwedische übersetzt und sollte in Stockholm zur Ausführung kommen.
Juli. No. 29.
Nachrichten.
Berlin, 1 Juli 1845.
(…) – Der Tenorist Reer schloss seine Gastrollen mit dem Peter Iwanoff in Lortzing’s “Zar und Zimmermann” beifällig, in welcher Oper Fräul. Tuczeck zum ersten Male die Marie höchst anmutig sang und darstellte. Fräul. Schneider aus Gotha zeigte sich in dem Quodlibet “Versuche” von L. Schneider als talentvolle Anfängerin. – (…)
Juli. No. 30.
Nachrichten.
Cassel, Juni 1845
(…) Fräul. Mehr vom Stadttheater zu Bremen entwickelte bei ihrem ersten Debut als Marie im “Zar und Zimmermann” neben einem angemessenen Spiel und richtiger Deklamation im rezitierenden Dialoge manche sehr achtungswerte Eigenschaften des Gesangvortrages, als: Richtigkeit der Auffassung und Genauigkeit der Ausführung, Reinheit und Festigkeit der Intonation, regelrechte Bildung und Verbindung der Töne und Reinheit der Vokalisation. Aber der Klang der Stimme ist, wenn gleich meist kunstgerecht formiert und im Piano und Mezzoforte vorzugsweise angenehm, doch nicht für alle Fälle intensiv stark genug, sondern zuweilen sogar auffallend dünn und darum vorzugsweise für Soubrettenpartien zu verwenden. Die übrigen Partien der Oper waren in den besten Händen und wurden auf höchst befriedigende Weise ausgeführt; namentlich zeichneten sich die Herren Biberhofer (Zar) und Birnbaum (van Bett) auch diesmal wieder seht vorteilhaft aus. Zum zweiten Debut hatte Fräul. Mehr die Rolle des Annchen gewählt und erwarb sich auch darin wiederholten Beifall; nach Beendigung der Vorstellung wurde sie gerufen.
(…)
August. No. 33.
Nachrichten.
Frankfurt a.M. 1 Apr. – 31 Jul.
(…) Von Gästen hatten wir (…) Herrn Fernan von Rostock, der en Grafen von Eberbach im Wildschütz gab. (…)
September. No. 39.
Nachrichten.
Hamburg. Im August. (…) –
Während Fräul. Lind in Schwerin gastierte, ging die neue Oper von Lortzing: “Undine” hier mit großer Pracht in Szene. Die Dekorationen dazu waren von dem rühmlichst bekannten Mühlendorfer aus Mannheim angefertigt, der gleich dem Komponisten zu den ersten Vorstellungen von der Direktion herberufen war. Die Oper hat nur geteilten Beifall gefunden. Die Ausführung von Seiten der Sänger war aber auch keineswegs von der Art, dass der Komponist Ursache hat, damit zufrieden zu sein. Ohne Zweifel hätte die Oper zu einer günstigeren Theaterzeit, z.B. im Winter, und bei einer besseren Besetzung einen glücklicheren Sukzess gehabt. Die Musik ist teilweise sehr hübsch, wenn man sich auch gestehen muss, dass Lortzing in dem romantischen Genre bei weitem weniger glücklich ist, als in dem komischen. Daher sind die gelungeneren, wenigstens die wirksamsten Nummern die humoristischen in dieser Oper. Die erste Vorstellung ward auch noch durch einige Längen, die bei der Wiederholung zweckmäßig ausgeschieden wurden, benachteiligt. Über das Buch lässt sich nicht viel Lobendes sagen: fast möchte man versucht sein, es als einen Fehlgriff des sonst so bühnengewandten Verfassers zu bezeichnen, d.h. die Art und Weise, wie er das Sujet als Operntext zugestutzt hat. – Der Komponist empfing übrigens hier die ehrendsten Anerkennungen seines Talentes und ward auch mehrere Male noch durch hervorruf ausgezeichnet. Die Oper ist bis jetzt sechs Mal gegeben. Ob sie im nächsten Winter wieder auf’s Repertoire kommen wird, steht noch in Frage. – (…)