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Wiener Briefe, in: NZfM 19 (1843/2), Nr. 22, 14. September 1843, S. 86-87
S. 87: […] Lortzing’s Wildschütz ist vom Josephstädter Theater gegeben worden, und hat nicht so gefallen wie dessen „Czaar“. Lortzing würde sich übrigens gewundert haben, wenn er gelesen hätte, was die guten Leute und schlechte Recensenten über ihn und sein Werk in den Zeitungen gesalbadert haben; so sagt die Theaterzeitung von einem „magern Operntext“, während die Wiener Zeitschrift Lortzing „mit dem Sujet einen glücklichen Wurf“ machen läßt; so hebt das Morgenblatt mehr „Styleigenthümlichkeit“ (gegen den Czaar gehalten) heraus, während der Sanmmler die Musik „theils altdeutsch (sic), theils neufränkisch“ nennt; so meint der Wanderer, „diese komische Oper sei sehr lang und sehr langweilig“, während die Sonntagsblätter schreiben: „seit Langem ist in keiner Posse so viel und so herzlich gelacht worden, als in dieser Oper“ usw. Und was sage ich? Was kann man zu Urtheilen sagen, deren sämmtliche Verfasser, mit Ausnahme des Referenten des Morgenblattes (Hr. Ig. Lewinsky, der Musiker ex professo ist), auch nicht eine Note verstehen, und trotzdem sie mehr oder minder geschickte Literaten, doch gänzlich unmusikalisch sind. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß das Urtheil des Morgenblatt-Referenten das einzig richtige sein müsse, aber ersichtlich ist daraus, in welche Hände die musikalische Kritik in unsern belletristischen Zeitungen (mit wenigen Ausnahmen) gerathen ist. […]